Schweinebraten ist nicht so Deins? Du hast der Angelegenheit hin und wieder mutig (oder notgedrungen bei Familienfeiern) eine Chance gegeben, aber da war einfach nix zu machen?
Dann ist das hier genau Dein Rezept.
Wir dachten nämlich auch immer (vor allem der Mann, der von Batzen vom Schwein mit schwabbeliger Schwarte fast in Ohnmacht fällt), dass wir mit dem Schweinebraten ein für allemal durch sind. Bis wir in einem überraschend guten mexikanisch-kalifornischen Imbiss zufällig “Carnitas” in einer Tortilla gegessen haben. Köstlich! Wunderbar! Der Geschmack des Schweinefleischs verwandelt sich durch die intensiven Gewürze in eine wirklich unwiderstehliche Sache. Das findet auch der Mann. Was so gut ist, muss natürlich direkt in der kleinen Kombüse nachgebastelt werden.
Meine nette Kollegin Denise ist praktischerweise halbmexikanischer Abstammung … und hat mir die Authentizität von meinem Carnitas-Rezept wohlwollend bestätigt. Ihre Mama kocht das häufiger. Denn Carnitas ist erfreulich einfach und mit ein paar Handgriffen zuzubereiten – braucht allerdings ein bißchen Zeit. Am besten man bereitet die Carnitas abends für den nächsten Tag vor oder legt direkt am Sonntagmorgen für ein leckeres Mittagessen los …
So geht´s:
Man nehme 1 kg Schweineschulter ohne Knochen (ich habe leider nur Nacken bekommen, der aber auch funktioniert hat) sowie 1 große Gemüsezwiebel gepellt und in Spalten, 1,5 EL Oregano, 3 Lorbeerblätter, 1 EL gemahlenen Kreuzkümmel, 3 große Knoblauchzehen gepellt und grob zerteilt, 1 EL braunen Zucker, 1 EL Salz, 2 Chilischoten halbiert und 1 EL Korianderkörner.
Alle Zutaten in einen Topf geben und mit Gemüsebrühe auffüllen, bis das Fleisch bedeckt ist. Das war dann auch der schwierige Teil des Rezeptes *hüstel*.
Jetzt kommt der einfache, aber langwierige Teil: Das Fleisch in der Gewürzbrühe zum Kochen bringen und 3 Stunden auf kleiner Flamme simmern lassen. Zwischendurch einmal wenden. Mann, riecht das schon gut!
Am Ende der Kochzeit sollte das Fleisch ganz zart sein und fast auseinanderfallen. Das Fleisch aus der Brühe heben und mit zwei Gabeln in Stückchen zerteilen.
Die Stückchen im Backofen grillen, bis sie braun und knusprig sind oder in der Pfanne scharf braten.
Fertig!
Die Carnitas klassisch auf einer Tortilla mit Salat, Tomaten und Avocado servieren. Oder in ein Sandwich füllen und mit Nachos und scharfer Soße nach Belieben toppen. Oder mit schwarzem Reis kombinieren. Oder … was fällt Dir noch dazu ein? Ich glaube, da lässt sich noch eine ganze Menge rausholen.
Reste halten sich übrigens prima ein paar Tage im Kühlschrank oder lassen sich einfrieren und in einer Pfanne knusprig aufbraten.
¡buen provecho!
Mensch KLASSE – DANKE für das Rezept! Habe lange in California gelebt und vermisse mexican cooking…
Sehr gern geschehen ;-)
Zuerst dachte ich uihh “Schweinedöner”. Natürlich dann genau gelesen. Wenn mich mal wieder der Fleischhunger überkommt, ist das ein super Rezept.
Schweinedöner *lol* Du hast recht – man fühlt sich irgendwie an die Fleischstückchengerichte aus anderen Nationen erinnert. Daran habe ich vorhin beim Schreiben tatsächlich auch gedacht. Aber die Gewürze und das lange Garen machen dann den entscheidenden Unterschied aus. Unbedingt Avokado dazu probieren … und eine scharfe Soße … ich könnte schon wieder ;-) Demnächst mache ich mehr und friere es ein. Ich bin gespannt, wie es Dir schmeckt!
Als Teilnehmerin der Fat-Battle liebe ich natürlich Schweinebraten mit NICHT-schwabbeliger Kruste.
Aber so ein bisschen Mex bringt doch Abwechslung :)
Fat-Battle. Nicht-schwabbelige Kruste. I doppellike.